Mittlerweile hat sich das Langzeitprojekt "Spielothek" zum Dauerbrenner entwickelt.
Immer freitags um 12:00 Uhr wird die Spielothek geöffnet. Das Ausleih-System haben die Kinder selbst entwickelt. Jeweils die Kinder, die im kommenden Sommer in die Schule gehen, übernehmen die Ausleihe. Stolz und verantwortungsbewusst organisieren sie den Ausleih-Tresen. Sie schreiben Daten, suchen Karteikarten oder beraten jüngere Kinder bei der Auswahl der Spiele.
In den Familien kann dann an den Wochenenden ausgiebig gespielt werden.
Da die Konzeption der KiTa in Todendorf als einen der wichtigsten Bausteine die Kinderbeteiligung beinhaltet, haben die Pädagogen den Kindern viel Zeit gegeben, ein Ausleihsystem für die Spielothek zu erarbeiten.
Zunächst erhielten die Kleingruppen einige Monate Zeit, sich durch Ausprobieren und kennen lernen der Spiele Expertenwissen anzueignen. So konnte dann eine Einteilung der Spiele nach Alter erfolgen. Danach lernten die älteren Kinder in einer Projektarbeit andere Ausleihverfahren kennen, z.B. wurde eine Stadt-Bibliothek besucht. Sehr schnell wurde deutlich, dass sie kaum erwarten konnten, sich um den Verleih zu kümmern.
Dafür haben die Kinder gern eifrig an der Planung gearbeitet. Es wurden Ausleihtage festgelegt, Karten von den Spielen und Ausleihkarten für jedes Kind mit Foto hergestellt. Natürlich wurden auch Fragen geklärt wie „Was geschieht, wenn ein Spiel nicht zum Termin zurückgegeben wird?“ oder „Wie können fehlende oder kaputte Teile ersetzt werden?“
Kleinteams aus der Fuchsgruppe stehen nun im Wechsel freitags am Ausleih-Tresen. Neben dieser Organisations-Erfahrung der Kinder schätzen die Pädagogen der KiTa Todendorf besonders, dass alle Kinder die Möglichkeit haben, Spiel-Erfahrungen mit ihren Eltern und Bezugspersonen zu machen. Dabei geht es nicht nur ums Wetteifern, Verhandeln oder Konfliktlösung, sondern vor allem um gemeinsame Freude. Das verbindet und tut der ganzen Familie gut.
Spielerisch werden viele wichtige Fähigkeiten für lebenslanges Lernen entwickelt.
Bis zum Ende bei der Sache bleiben, sich strategische und taktische Züge überlegen, sich Spielfiguren oder Karten einprägen und nicht zuletzt verlieren lernen fördern die Konzentration, das Denken, die Merkfähigkeit und die Geduld.